Whatchipalla in Khotang – Ost Nepal

 

Khotang – tief im Osten Nepals

Khotang ist das Land der Rai, einer der zahlreichen Volksgruppen, die in Nepal leben. Tief im Osten des Landes, südlich angrenzend an das Khumbu Gebiet, liegt es weitgehend im Verborgenen. Whatchipalla, ein abgeschiedenes Bergdorf in Khotang ist der Geburtsort von Bijay Rai. 

Die Menschen in Whatchipalla und den angrenzenden Dörfern leben von dem was sie auf ihren terrassierten Feldern anbauen ein recht einfaches Leben. Bis vor kurzen gab es noch nicht einmal eine moderate Energie Versorgung. So erlebte ich vor einigen Jahren einzig einen Mittelwellen Radio Empfänger als modernste Methode Neuigkeiten aus Kathmandu und der Außenwelt zu hören. Einen Ortskern gibt es nicht, da die Häuser wegen der geographischen Gegebenheiten (Terrassenkultur) weit auseinander liegen.

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Eine beschwerliche und abenteuerliche Reise

Der Weg ist weit und beschwerlich. Es braucht mehrere Tage, um nach Whatchipalla zu gelangen. Um die 20 Stunden fährt der Bus um Beltar, im Distrikt Udaipur, zu erreichen. Bus fahren ist in Nepal nicht immer die reine Freude. Auch wenn in den Überlandbussen die Plätze limitiert sind und nicht so viele Menschen im Bus Platz bekommen, wie es oft in Kathmandu der Fall ist. In Beltar ist es ratsam eine Nacht zu bleiben. Keine Sorge auch in der tiefsten Provinz ist es möglich einen einfachen, aber ansprechenden Übernachtungsplatz zu bekommen. 

Weiter nach Richtung Norden, geht es ausschließlich mit einem Jeep. Nun nicht mehr so komfortabel wie der Bus. In der Region gibt es sehr wenig Fahrgelegenheiten, so dass die Jeeps vollgepackt mit Menschen werden. Viele Stunden fährt man nach Norden um irgendwann einmal den Grenzfluss Dud Khosi zu erreichen.

Es ist keine Fähre oder Ruderboot mit dem der Dud Khosi überquert wird, sondern Einbaum Boote in denen die gefährliche Überfahrt gehandhabt wird. Danach heißt es laufen. An die 12 Stunden ist man unterwegs, ehe man Whatchipalla erreicht.

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Lifestyle in Khotang

Familie und viele Freunde Bijays leben noch immer in Whatchipalla. Wenn es die Zeit zulässt nimmt er die beschwerliche Reise auf sich, um seine Leute zu besuchen. Mich hat er einmal mitgenommen und es war eine lehrreiche Erfahrung sowie eine erlebnisreiche Zeit. Als erster Ausländer überhaupt in der Region wurde ich aufs herzlichste willkommen geheißen und mir begegnete sehr viel Neugierde. Sind die Menschen auch noch so arm, ich wurde trotz dessen in jedes Haus eingeladen auf eine Tasse Tee und ein Dal Bhaat. 

Die meiste Zeit am Tag sind die Bauern und ihre Familien auf dem Feld. Vom Reis, Mais, Blumenkohl, Hirse und schwarzem Kardamom wird alles angebaut. Samstags ist das größere Dorf Chisapani, etwa 2 Stunden Fussmarsch, der Dreh und Angelpunkt des Geschehens. Dann treffen sich die Bewohner der umliegenden Dörfer, handeln mit ihren Waren und der neuste Tratsch wird ausgetauscht.

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Schule in Whatchipalla

In Nepal ist Schulpflicht. Doch wie in den ländlichen Gebieten und zum Teil auch in den Städten ist es für viele Kinder ein Privileg eine Schule zu besuchen. Neben staatlichen Schulen gibt es sehr viel Privatschulen. Selbst in vielen kleinen Orten. Wer immer finanziell die Möglichkeit dazu hat, schickt seine Kinder auf eine Privat Schule.

Die meisten der Eltern haben weder die Chance ihre Kinder auf eine private noch auf die staatliche Schule zu schicken. Auch wenn die staatlichen Schulen kostenfrei sind, braucht es Geld für Unterrichts Material und Schulkleidung. Das können sehr viele Familien nicht aufbringen und die Kinder müssen mit auf den Feldern arbeiten.

Whatchipalla hat keine Schule. Die Kinder müssen täglich den langen Fussmarsch nach Chisapani auf sich nehmen. 

Dort ist viel Hilfe nötig. Es fehlt so gut wie an allem. Die Klassenräume sind dunkel und kalt. Beim Besuch der Schule in Chisapani schilderte uns der Prinzipal von den Schwierigkeiten. Trotzdem konnten wir sehen mit wie viel Eifer die Lehrer und auch die Schüler dabei waren. Wir unterstützen die Schule so weit wir können.

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