Wir waren für Euch im nepalesischen Himalaya unterwegs um zu testen ob Trekking in Nepal zu Corona Zeiten eine gute Idee ist und es überhaupt funktioniert. Ganz aktuell und aus erster Hand berichten wir Euch aus dem Himalaya.

  • Was erlebten wir unterwegs?
  • Wie begegneten uns die Dorfbewohner und Lodgebesitzer?
  • Ist Corona noch immer das allein beherrschende Thema?

So sind Trekking Touren im nepalesischem Himalaya im Herbst 2021.

Wie Tausende Trekking – und Kultur Interessierte, die auf Grund des Virus nicht nach Nepal kommen konnten, waren Bijay und ich gespannt auf unsere erste Trekkingtour in unserer Heimat nach Beginn der Corona Pandemie. 

Zusammenfassend trafen wir wenige Menschen unterwegs. Auch wenn Nepal mit der Beendigung der Quarantäne bei Einreise ein riesen Hindernis aus dem Weg räumte, ist mit Beginn der besten Reisesaison im Oktober noch immer nicht von einer „normalen“ Saison zu reden.

Das sind klare Vor – und Nachteile.

Ein großes Plus ist, dass Ihr die Trekking Strecken nie wieder so wenig frequentiert erlebt. Allerdings, wenn Ihr allein mit Eurer Crew unterwegs seit, ist es in einigen Lodgen recht einsam. Wo sich sonst Nepal Begeisterte aus der ganzen Welt trafen, ist momentan Ruhe eingekehrt.

Nepal Trekking & Corona – Fakten Check vom Annapurna

WIFI: Hot showers, die früher das Top Argument für eine Lodge war, sind von gutem WIFI verdrängt wurden. Es gibt sie, Leute die einfach mal ihr Smartphone ausmachen und nichts von der Welt hören wollen. Die meisten  freuen sich zwischendurch ein paar Bilder nach Hause zu Freunden und Familie zu senden. Die meisten Lodgen bieten kostenpflichtiges WIFI an. Sogar recht Gutes und schnelles.

Aktuell haben viele Lodge Eigentümer ihr WIFI abgemeldet oder die monatlichen Raten nicht mehr bezahlt, da fast zwei Jahre kein Gast mehr kam. Daher habt Verständnis und kommt auch mal ohne aus bis es weiter geht. Wer trotz dessen verbunden bleiben möchte kann sich eine SIM Karte kaufen. Als Tourist bekommt Ihr recht schnell N- CELL und Smart SIM Karten. Nepal Telecom, hat die beste Netzabdeckung in den Bergen, ist jedoch nicht so einfach zu bekommen für Ausländer. 

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Dal Bhaat der Favorit in Nepal

Essen: Versucht das gleiche zu bestellen wie Eure Crew. Zumindest wenn Ihr in kleinen Gruppen unterwegs seit. Erstens geht es schneller, da nur einmal frisch gekocht werden muss. Vor allem zum Mittagessen. Geschuldet der aktuellen Situation ist zweitens oft nicht alles in der Lodge, was zum kochen bestimmter Speisen benötigt wird. Meist haben die Bewohner in den vergangenen Monaten das gegessen, was sie anbauen konnten. Jetzt braucht es etwas um Nachschub zu organisieren. Dies gilt vor allem für kleinere Orte weit weg der Zivilisation.

Zimmer: Meist haben die Lodge Besitzer nur ein oder zwei Zimmer hergerichtet. Was verständlich ist. Daher nehmt es nicht übel, dass Ihr nicht gleich Eure müden Füße ablegen könnt. Gönnt Euch da weile einen leckeren Tee. 

Route: Gerade im Annapurna gibt es Trekking Strecken die schon vor Corona nicht so stark frequentiert waren. Wie z.B. das Khopra Danda und Mardi Himal Trekking. Fragt ehe Ihr weiter lauft Eure Wirtsleute oder Dorfbewohner unterwegs ob im weiteren Verlauf Lodgen geöffnet haben. Bei uns hatten damals die Lodgen in Byali Kharka (Khopra Danda) komplett geschlossen und wir hätten keine Übernachtungs Möglichkeit gehabt.

Unsere Guides erkundigen sich selbstverständlich zuvor. Ihr müsst das, wenn Ihr bei uns eine Tour gebucht habt nicht selber machen.

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Wege werden erneuert

Wege: Die Wege in den Annapurna und Manaslu Regionen starten von ganz unten. Bedeutet, dass Euch die ersten Tage eine üppige Vegetation erwartet. Die zum Teil engen Pfade sind bewachsen mit allerlei Grünzeug, was die vergangenen Monate richtig zugewachsen ist. Nicht alle Wege sind frei vom Grün. Unterwegs nach Tadapani trafen wir einige Arbeiter die dabei waren alles wieder herzurichten. Bis alles ist wie zuvor wird es sicher noch ein wenig dauern. Aber es ist das perfekte Dschungel Feeling und erwartet so etwas im Himalaya?

Kleine Orte: Viele kleine Orte unterwegs schienen verlassen. Ab und an streunten die Hunde herum oder Kühe liefen allein durch die kleinen engen Gassen. Wenn Ihr etwas kaufen möchtet oder gar übernachten müsst, dann macht Euch lautstark bemerkbar. Irgendeiner ist immer im Ort und Euch wird geholfen.

Corona: Ich habe keinen erlebt, der sich nicht gefreut hatte mich als Tourist und Ausländer zu sehen. Viele erstaunte Blicke verfolgten uns unterwegs und immer wieder die Frage an Bijay: hehe woher kommt sie und wohin geht Ihr? Setzt Euch doch auf einen Tee zu uns. 

Ich habe einmal eine ganz alte Frau in Ghandruk erlebt die bei meinem Anblick ganz schnell ihre Türe schloss. Habt Verständnis dafür. 

MHD: Wir haben mehrmals Kekse, Fanta usw. verspeist was selbst Monate über das angegebene MHD hinaus lag. Uns ist nichts passiert. Es muss jeder für sich selbst entscheiden ob es es uns nachmacht oder es bleiben lässt. Fakt ist, dass die meisten Lodge Eigentümer alles was vor Corona von ihnen gekauft wurde nicht weggeschmissen hat. Das wäre auch ein großer Kostenfaktor gewesen. Wer Vorsicht für sich walten lassen möchte, der sieht ehe er kauft auf das MHD.

Unterhaltung: wir schrieben es bereits zu Anfang. Abends in den Speiseräumen der Lodgen vor dem bollernden Ofen sitzen und dabei auf die halbe Welt zu treffen machte einen Nepal Teck aus. Man hatte Unterhaltung und konnte sich austauschen. Aktuell ist das leider nicht so, da Ihr meist (bis jetzt jedenfalls) allein bzw. mit Eurem Guide und Träger in der Lodge seit. Die Beiden ziehen sich aber auch gern mal zurück zum Feierabend. Daher vergesst nicht Euch ein gutes Buch oder anderes mit zubringen.

 

Nepal Trekking & Corona in anderen Gebieten?

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Reisfelder bei Hile

Bis jetzt können wir dank eigener Erfahrung genaue Angaben für die Annapurna Region, speziell Poon Hill und Khopra, machen. Uns liegen Informationen zum ersten Teil der großen Annapurna Runde vor. Auch dort gibt es gleiche Erfahrungswerte. Im kleinen Ort Koto in der Nähe von Manang, checkten seit Neueröffnung gerade mal 200 Ausländer ein.

Bijay ist mit unserer Gruppe unterwegs im Khumbu zum Island Peak. In Namche Bazar angekommen berichtete er mir: auch wenn es nicht vergleichbar ist mit den Jahren davor, ist mehr los als im Annapurna. Den eher kurzen Weg von Lukla nach Phakding begegneten ihm mehr Touristen als die vergangenen Zeit in Thamel. Laut Checkpost in Lukla haben die letzten zwei Tage jeweils 200 Touristen eingecheckt. 

Dies wird sich mit Sicherheit hinter Namche Bazar ändern, denn dort teilen sich die verschiedenen Trekkingstrecken in jeweils andere Richtungen.

Wir bleiben natürlich dran und berichten Euch die aktuellsten Updates. 

Was gibt es außerdem zu sagen?

Die vergangene Monsun Saison war recht heftig. Noch bis vor etwa einer Woche regnete es teilweise richtig stark. Das brachte einige sehr schwere Erdrutsche mit sich. Der Prithivi Highway von Kathmandu nach Pokhara war mehrere male unterbrochen. Die Schäden wurden weitgehent behoben, so dass die Strecke befahrbar ist. 

In der Umgebung Ghandruk ist die Straße teils total verschüttet gewesen. Jetzt fahren de Jeeps wieder. Andere Wanderer berichteten das Tal, ein Ort den man während der Annapurna Umrundung kreuzt, sehr stark betroffen sein soll.

Eine Bitte: wir wissen das einige  individuelle Trecker allein in Nepal auf einer Trekking Tour unterwegs sind und gern Basic ihre Reise gestalten möchten. Da ist nichts gegen einzuwenden. Aber wir raten dazu keine lokalen Busse oder Jeeps für die Strecken die befahrbar sind in den Bergen, zu benutzen. Die Fahrzeuge sind überfüllt, schlecht oder gar nicht gewartet und die Fahrer oft nicht gut ausgebildet. 

Gebt lieber etwas mehr Geld aus und bucht Euch bei einem privat Anbieter ein. 

Für unsere Gruppen nutzen wir generell wo immer es möglich ist private Fahrzeuge mit gut ausgebildeten und erfahrenen Fahrer. 

Fazit unserer Trekkingtour Richtung Khopra Danda

Es war für uns eine Tour in die Vergangenheit (unsere erste vor 13 Jahren), aber auch eine in die Zukunft. Zum einen war es schön so allein durch die Natur zu wandern- vor allem neu.lokale-trekking-agentur-nepal-deutschsprachig
 
Zum anderen war es, für mich persönlich, gerade in den Ortschaften deprimierend. Nicht das jetzt vor Corona zu Tausenden – wie es oft falsch geschrieben wird – durch die Natur liefen, aber ein paar mehr waren es schon. 
 
Daher fasst Mut und kommt nach Nepal. Die Menschen hier werden es Euch auf ihre ganz besondere Art danken.
Wir freuen uns natürlich, wenn sich noch ein paar Gäste kurzfristig bei uns dazu gesellen.
 
 
Wir sind vor Ort in Kathmandu und immer für Euch da.
Namaste Bijay und Ines aus dem schönen Nepal