Nepal ist längst mehr als nur ein Sehnsuchts Land für mich, denn es ist mein Zuhause geworden.
Es ist voller Energie, Gegensätze und tiefer Traditionen. Seit fast 15 Jahren lebe ich mit meinem Mann Bijay in Nepal und trotzdem staune ich nach wie vor wie lebendig der Alltag zwischen Himalaya, Tempeln und Göttergeschichten ist. Wir geben Dir gern unsere Nepal Tipps weiter.
Ich dachte irgendwann: „Jetzt kennst du alles.“ Aber Nepal hat seine ganz eigene Art, mich immer wieder eines Besseren zu belehren, in dem ich nach wie vor immer mal wieder Neues entdecke und erlebe.
Wenn Du gerade deine erste Nepalreise planst, dann wird Dir unser Leitfaden mit vielen praktischen Insider Nepal Tipps, persönliche Erfahrungen und echten Einblicken helfen, dich genauso willkommen zu fühlen, wie ich es tue.
Am Ende des Artikels gibt es als Bonus Tipps aus dem Alltag
Tipps für die beste Reisezeit in Nepal
Nepal ist aufgeteilt in drei Zonen. Das Terrain im Süden Nepals, die mittleren Berge um Kathmandu herum und natürlich der Himalaya der sich hoch in den Himmel streckt. In Kathmandu hast du andere Temperaturen und klimatische Bedingungen als im Süden und komplett anders wird es in den Bergen. Egal im Land, wo du gerade bist, hast Du immer andere Temperaturen und Bedingungen.
- Frühling – Ende Februar bis Mai
Eine ideale Zeit für Trekking und Kulturreisen. Die Temperaturen sind anfangs angenehm, die Sicht meist gut, und die Rhododendren blühen spektakulär. Ab Mitte April wird es in Kathmandu und dem Süden sehr heiß und Reisen zum Chitwan empfehlen wir nicht mehr.
- Herbst – September bis Dezember
Ist die beliebteste Reisezeit. Nach dem Monsun ist die Luft besonders klar und perfekt für Bergpanoramen. Es ist trocken und nicht zu kalt. Für Reisen ins Everest Gebiet raten wir nicht vor Mitte Oktober zu starten, da auf Grund von schlechter Sicht (Wolken/Dunst) die Lukla Flüge immer mal wieder ausfallen oder sich verschieben.
- Sommer (Monsun) – Juni bis September
Wegen des Regens und den mit Wolken verhangenen Bergen ist der Sommer weniger geeignet für Wanderungen. Bis auf die Ausnahmen – Nar Phu und Mustang, da diese Regionen im Regenschatten liegen und es sehr selten bis nie regnet.
- Winter – Mitte Dezember bis Februar
Der Winter ist trocken und kalt, aber gut für Kulturreisen geeignet. Trekking in höheren Lagen ist möglich, aber es kann richtig frostig werden und Pässe auf Grund von zu viel Schnee gesperrt sein. Dafür sind die Wege nicht überfüllt und die Bergsicht glasklar.
Unser Tipp: Erstens Drittel März bis Mitte April & Mitte November bis Ende Dezember
Reisevorbereitungen – Nepal
- Visum Du brauchst ein Touristenvisum, was du entweder online (eVisa) oder direkt am Flughafen in Kathmandu erhältst. Erfahre hier wie du dein Nepal Visa beantragen oder direkt bekommen kannst. Die Kosten sind (Stand 2025): 15 Tage: 30 USD / 30 Tage: 50 USD / 90 Tage: 125 USD
- Impfungen & Gesundheit Euer erster Ansprechpartner sollte immer ein Mediziner oder, speziell wenn es um Impfungen geht ein Tropeninstitut sein.
Wir selbst empfehlen:
Tetanus, Diphtherie & Polyo (Dreier Impfung), Hepatitis A und B, Dengue Fieber (in der Monsun – oder Nachmonsun Zeit)
- Ernstzunehmendes Thema – Die Höhenkrankheit
- Steige in einem kontinuierlich langsamen Tempo auf
- Plane ausreichend Akklimatisierungs Tage ein
- Achte auf Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Atemnot
- Trinke sehr viel
- Go high – sleep low. Geh nach Ankunft im Ort immer noch ein paar Höhenmeter rauf und wieder runter
- Ein kleiner Auszug aus unserer Packliste – komplette Packliste
Warme Kleidung im Zwiebellook, knöchelhohe eingelaufene Wanderschuhe, Schlafsack, Stirnlampe, Sonnenschutz und Regenschutz, Reiseapotheke, Trinkflasche für Kalt – und Warm Getränke, Powerbank, Offline-Karten und kleines Gesellschaftsspiel
Dos und Don’ts – Tipps für die Nepal Kultur
- Namaste: ist die übliche Begrüßung mit gefalteten Händen vor der Brust
- Kleidung: Schultern und Knie sollten bedeckt sein, besonders bei einem Tempel – und Kloster Besuch.
- Religionen: Hinduismus und Buddhismus gehören eng einander. Respektiere religiöse Orte, zieh Schuhe aus, fotografiere nur mit Erlaubnis, trage kein Rindsleder (die Kuh ist heilig im Hinduismus)
- Körpersprache: Die linke Hand gilt als unrein, die rechte Hand wird zum Essen, Geben und Empfangen verwendet.
- Respektiere lokale Sitten: Nicht über Essen steigen oder mit den Fußsohlen auf andere Leute, denn das ist äusserst unhöflich. Buddhistischen Kindern nicht auf Kopf fassen (man sagt dort leben die Götter). Schuhe ausziehen beim Betreten von Häusern und Tempeln, berühre keine heiligen Gegenstände, zeige nicht mit den Fingern auf heilige Dinge oder Menschen (nutze die offene Hand dazu).
- Kulturelle Feste: Wenn du die Möglichkeit hast, erlebe Festivals wie Dashain, Holi oder Tihar – ein einmaliges Erlebnis.
Noch mehr Details kannst Du in unserem Info Teil lesen.
Transport – Tipps wie du in Nepal von A nach B kommst
Jeder der, egal welches Fortbewegungsmittel in Nepal lenkt, verdient ein Orden. Warum? Komm nach Nepal und Du wirst Dich überzeugen können und weisst wovon ich rede.
Hast Du schon einmal so ein Foto mit vielen Nepalesen auf einem Bus Dach gesehen? Das war früher Gang und Gebe und in den versteckten Regionen weit weg der Städte und Tourismus, ist es bis jetzt so. Die Busse werden beladen bis nix mehr geht. Transportmittel Nummer eins in Nepal, sind lokale und Touristen Busse.
Ausser den Bussen gibt es ebenso andere Transportmittel wie:
- Inlandsflüge sparen Zeit, sind aber wetterabhängig. Gerade in und um die Monsun Monate herum, haben Flüge oft Verspätung und fallen aus, da meist auf Sicht geflogen wird.
- Lokale Busse sind überall unterwegs. Bis auf die langen Strecken nach West – und Ost Nepal, kann mitfahren wer möchte und eine Sitzplatz Garantie gibt es nicht. Es sind meist lange Fahrzeiten. Zum einen sind die Strassen nicht die besten und die Busse nehmen unterwegs alles an Passagieren mit, was am Strassenrand mit ausgestreckten Arm wartet. Es kommt nicht selten vor, dass dir als Ausländer in überfüllten Bussen ein Platz angeboten wird und du dich oft mit einem fremden Kind oder Huhn auf dem Schoss anfreunden musst. 😉 Lokale Busse sind extrem unterhaltsam und interessant, können aber auch leicht anstrengend sein.
- Touristenbusse fahren auf beliebten Strecken, z. B. Kathmandu – Pokhara – Chitwan. Sie sind geringfügig teurer, aber wesentlich bequemer als lokale Busse. Jeder hat einen Sitzplatz und keiner wird unterwegs aufgesammelt.
- Jeeps und Autos / Kleinbusse mit privatem Fahrer sind für flexible Reisen empfehlenswert. Du kannst solch eine Fahrt überall in Nepal buchen. Agenturen nutzen meist diese Variante für ihre Gäste.
- Taxis in den Städten funktionieren gut, aber bitte vor Fahrtbeginn Preis verhandeln. Nutze die neuste App, um ein Taxi zu bekommen und vor allem den Preis zu kennen. Ausserhalb Kathmandu und Pokhara fahren sehr selten bis gar keine Taxis. Dann wirst du mit kleinen Tuk Tuks oder Kleinbussen unterwegs sein.
- Mietfahrzeuge kannst Du, bis auf Motorräder und Scooter (meist in Thamel – Kathmandu), nicht leihen. Autoverleihen gibt es in Nepal nur mit Fahrer.
Beachtet das Linksverkehr ist und die Strassen oft von Baustellen unterbrochen sind. Gerade in oder nach der Monsunzeit muss man, nicht nur in den Bergen, mit vielen Erdrutschen rechnen. Gerade Touristen Strecken (Städte Verbindung und Bergstrassen ) sind von Erdrutschen betroffen. Meist sind die Schäden in ein paar Stunden behoben und man kann die Stelle wieder provisorisch befahren oder man muss rüber zur anderen Seite laufen und dort mit dem nächsten Fahrzeug weiter fahren.
Nepalesische Küche – immer lecker, aber etwas scharf
Dal Bhaat Power 24 hour – dieser Slogan prangert auf vielen Shirts, die du in den Touristen Geschäften kaufen kannst. Nepalesen essen zweimal täglich, jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr ihres Lebens Dal Bhaat.
Klingt langweilig für Dich? Geb ich Dir Recht, für mich klingt es genau so.
Aber Dank meiner nepalesischen Schwiegermutter weiss ich, dass Dal Bhaat immer anders schmeckt oder schmecken kann. So wie jeder deutscher Koch Gulasch unterschiedlich zubereitet, schmeckt das nepalesische National Gericht immer anders.
Nepal hat keine vielfältige Küche. Als kleine Abwechslung schwappte jedoch einiges am kulinarischen Genüssen aus Indien und Tibet herüber.
Selbst Fast Food / Street Food hat es ebenso über den Himalaya geschafft und wird zunehmend beliebter.
Neben den westlichen Gerichten, die du als Ausländer in den Tourist Zentren essen kannst, locken im Himalaya Staat solche Leckereien wie:
- Dal Bhhat – Nepals Favorit besteht kurz zusammen gefasst aus Reis (Dal), Linsensuppe (Bhaat), Gemüse, eingelegtem Gemüse (Achjar) – ab und an gibt es Fleisch (Hühnchen der Ziege) dazu. Normal essen die Nepalesen mit der Hand, indem sie alles auf dem Teller vermischen. Gemüse und Reis bekommt man immer (auch in den Trekking Regionen) kostenlos nachgefüllt.
- Momo – Nepals Nummer zwei– sind tibetische Teigtaschen je nach Laune gedämpft oder frisiert. Die Füllungen bestehen meist aus Buff (Wasserbüffel oder einer vegetarischen Gemüsemischung. Momo sind bei Nepalesen (meist der Snack zwischendurch) und Ausländern gleich beliebt.
- Thukpa ist eine tibetische Nudelsuppe mit viel Gemüse und wahlweise Fleisch (Buff) oder Ei (ounda) Thenduk ist das gleiche, nur das die Nudeln dicker sind. Beides sind wärmende Suppen und vor allem in den Bergen sehr beliebt.
- Sel Roti ist ein ringförmiges leicht süss geformtes Brot aus Reismehl. Ausgebacken in heissem Öl gilt Sel Roiti als top Favorit zu allen möglichen Festen.
- Chowmein ist die nepalesische Variante der chinesischen Bratnudeln. Gekocht mit Gemüse und wahlweise Fleisch, Eiern oder pur. Gleiche Zutaten, aber anstatt Nudeln ist Fried Reis ebenso beliebt.
- Khaja Set kommt aus der Küche der Newar – einer Volksgruppe aus Kathmandu. Fast wie beim Dal Bhaat besteht das Gericht aus verschiedenen Beilagen. Anstatt Reis gibt es aber getrocknete und knusprige Reisflocken. – Achtung kann sehr scharf sein.
- Pani Puri und Chakpate ist Nepals beliebtestes Fast food/ Street Food. Zum Abend hin, wenn die Gleinen Strassenstände öffnen, siehst du Trauben an Nepalesen um den Stand herum. Gerade bei jungen Leuten sind die Stände beliebt. Ich glaub hier hat sich schon manch eheliche Beziehung angebahnt. Pani Puri ist eine hohle gebackenen Teighülle (Puri) in die eine Füllung aus Kichererbsen und Kartoffel gedrückt wird. Zum titschen bekommt man eine wasserähnliche Sosse (Puri) die aus Koriander, Minze und Tamarinde zubereitet ist. Chakpate ist eine Mischung aus Puffreis und ungekochten Instant Nudeln, die mit verschiedenen Gewürzen, Koriander, Kichererbsen und roten Zwiebeln gemischt wird. Chakpate ist sehr scharf und Du bekommst es in Zeitung eingepackt.
- Dhido – dazu kann ich berichten, dass meine nepalesische Familie schon beim Wort ihre Augen mit Wonne verdrehen und ich bis heute nicht weiss was eigentlich daran köstlich sein soll. 🙂 Dhido ist Gersten Mehl (in einigen Regionen nutzen sie Buchweizen oder Hirse) und wird mit Wasser gemischt. Kein Gewürz, kein nichts. Gefühlt Stunden wird die zähe Masse unter großem Kraftaufwand gerührt und gedreht. Am Ende ist es eine Beilage, die zu Gemüse und Sosse gereicht wird. An sich geschmacklich nimmt Dhido das jeweilige Aroma der Zutat an. Bei unserer Familie ist Dhido aus Hirse.
- Buttertee – der Allrounder in den Bergen ist nicht jedermanns Sache. Er ist extrem gehaltvoll und bringt Kraft. Die Leute in den Bergen schwören darauf. Butterteee kommt aus Tibet und ist Tee mit Yak Butter (leichtranziger Geschmack) und Salz.
- Chiya – Masala Tee – der Tages Starter eines jeden Nepalesen. Masala heisst übersetzt – Gewürz und besteht aus schwarzem Tee mit Milch und der Gewürzmischung die aus Zimt, Kardamom und Nelken besteht.
Hotels und Lodgen
In Kathmandu und Pokhara findest Du für jedes Portmonee ein Zimmer. Von richtig teuer mit sämtlichen Annehmlichkeiten bis hin zu einem kleinen Raum mit Bett und Gemeinschafts Dusche bekommst Du alles.
Unterwegs in den Bergen gibt es in den bekannten und auch weniger bekannten Trekking Gebieten mittlerweile überall Lodgen. Speziell im Everest Gebiet könntet Du sogar, wenn du möchtest in super Luxus Lodgen mit Sauerstoffzugang und beheizten Bettdecken ausgestattet Hotels schlafen. Sofern du um die 250 Dollar die Nacht zahlen möchtest. Das, wie gesagt nur in den unteren Everest Regionen bis etwa 4000m. Für alle anderem finden sich überall einfache, aber gemütliche Unterkünfte.
Meist haben die Berg Lodgen Doppelzimmer, in denen zwei Betten mit bezogener Matratze und Kissen sind. Schlafsack solltest Du deinen eigenen mitbringen obwohl es meist auch Decken zusätzlich gibt. Eine Abstellmöglichkeit, ein kleiner Tisch vielleicht noch, aber mehr ist selten in den Zimmern. Wenn die Zimmer Steckdosen haben, schauen oft abenteuerlich aus. Sie funktionieren, aber du musst hin und wieder mal abenteuerliche EigenKonstruktionen bauen, damit der Stecker in der Dose hält.
Gegessen und geheizt (meist mit Yak Dung) wird ein Speiseraum. Dort trifft du Gleichgesinnte aus aller Welt und kannst dich an Abend austauschen.
Tipps zu den Finanzen in Nepal
Die Zeiten das Du Dollar mitbringen musst sind schon lange vorbei. Du kannst in Kathmandu und Pokhara überall Euro als Bargeld tauschen. Die Money Changer sind in der Regel ehrlich. Wenn Du eine größere Summe hast und nett fragst, bekommst du meist ein, zwei Rupien mehr als zum angeschriebenen Kurs. In einer Bank kannst du natürlich ebenso tauschen. Du bekommst sogar einen leicht besseren Kurs. Nur haben die Filialen in Thamel kurze Öffnungszeiten und du musst jede Geldscheinnummer zuvor auf einem Zettel notieren.
ATM’s gibt es in den Städten an jeder Ecke. Oft als Lounges mit Automaten der verschiedensten Banken. Die sind sicherer, da Security die Lounges bewacht. Nutze die Nabil Bank. Bei ihr bekommst du den meist höchsten Umtauschbetrag (bis zu 30000 NPR – aktuell etwa 200 Euro) bei einer Abbuchung. Andere Banken haben meist ein Limit von bis zu 10000 – 15000 NPR. Du kannst mehrere Abhebungen tätigen, aber zahlst jedes mal eine Gebühr bis zu 6 Euro. Ausserdem habe ich schon erlebt, dass deutsche Banken nach 4 Abhebungen kurz nacheinander die Karte gesperrt hatten, da sie annahmen sie wurde gestohlen. Die dann wieder freischalten lassen aus dem Ausland, ist äusserst schwierig.
Auf alle Fälle tausche vor deiner Trekkingtour. In den Bergen sind extrem selten ATM’s. Es gibt in Namche Bazar, Dingboche und Jomsom beispielsweise Automaten, aber die sind in den Trekking Monaten meist leer.
Sicherheit Tipps Nepal
Nepal ist ein sehr sicheres Reiseland. Trotzdem solltest du einige Dinge beachten.
- achte auf deine Wertsachen an touristischen Hotspots. Kleintaschen Kriminalität gibts auch in Nepal
- der Verkehr mag in deinen Augen chaotisch sein, aber bei genauerer Betrachtungsweise gibt es Regeln und die meisten Fahrer sind rücksichtsvoll. Überquere die Strasse vorsichtig, aber zielbewusst. Ansonsten könnte es passieren, dass du sehr lange am Strassenrand wartest 😉
- Nepper, Schlepper, Bauernfänger gibt es in Nepal ebenfalls. Meist in Kathmandu möchten Dir scheinbar unabhängige Studenten einfach so die Stadt zeigen. Letztendlich erwarten Sie einen Lohn, auch wenn du sie nicht arrangiert hast. Einige junge Leute kommen mit dir ins Gespräch und wollen dir dann eine Werkstatt einer Tangka Malerei zeigen o.a. – Grund ist natürlich das du etwas kaufst
- Handel immer den Preis vor einer Taxi Fahrt aus und versuche 100’ter Scheine dabei zu haben
- Hin und weder gibt es sogenannte Bands – eine Art Demos – zwar lassen Nepalesen Ausländer raus und ziehen sie nicht absichtlich in ihre Belange hinein – trotz dessen solltest Du Demos grundsätzlich meiden
- nicht allein zum Trekking gehen – nehmt euch einen lizensierten Guide über eine Agentur
Tipps als Frau allein in Nepal
Als Frau kannst du problemlos allein unterwegs sein. Ich selbst habe mich während meiner vielen Reisen im Land, bei denen ich oft allein unterwegs war und in unserer Wohngegend in Kathmandu nie unsicher gefühlt.
- als Frau allein nach 22 Uhr in Thamael (dem Tourist- und Amüsier Bezirk) oder unbelebten Gegenden solltest du nicht unbedingt unterwegs sein. Schliess dich anderen Touristen an, solltest Du allein reisen.
- Trage respektvolle Kleidung und zeige keine öffentliche Zärtlichkeiten – besonders in Tempeln
- Nepalesische Männer geben Frauen niemals die Hand bei der Begrüssung, deshalb sei nicht erstaunt, dass man dir „nur“ zunickt und freundlich lächelt und Namaste sagt
- In Bars und Discos lass deinen Trink nicht allein stehen
- Du wirst manchmal gefragt warum du allein ohne „deinen“ Mann bist. Sag einfach er ist verhindert oder kommt nach, auch wenn du nicht verheiratest bist 😉
- In Notfällen wende Dich an die Touristen Polizei. Ein Revier ist in Thamel in der Nähe des Nursing Chowk. Oder du nutzt die kostenlose Telefonnummer: 1144
Internet und Telefonie
- WLAN gibts, mit wenigen Ausnahmen in den bekannten Trekking Regionen – in Kathmandu, Pokhara und anderen Städten überall. Meist sehr schnell und gerade das mobile WLAN fasziniert mich immer wieder in Nepal.
- Überall in den Städten bekommst du in den Restaurants, Geschäften, Clubs und einfach auf der Strasse WLAN kostenfrei und unlimitiert. Auf vielen Trekking Touren bekommst du in den Lodgen WLAN zu kleinen Preisen als Paket oder frei.
- Du kannst dir problemlos eine SIM Card in Nepal für wenig Geld kaufen. Bei Ankunft am Flughafen sind von NCELL und NTC kleine Counter nach dem Bagage Claim. Die Jungs dort sind ganz fit und stellen dir gleich alles ein. Datenpakete kannst du mit erwerben. Viele Touristen nutzen ebenso eine E – SIM. Du benötigst eine Passkopie und ein Foto.
Viele fragen uns ob NTC (Nepal Telekom) oder N- Cell besser ist? NTC hat die bessere Abdeckung in den Bergen, aber NCELL landesweit.
Betteln in Nepal
Leider gehört es zum Strassenbild. Bettelnde Kinder, alte Frauen, Menschen mit Behinderungen. Einige betteln aus Armut, andere werden dazu gezwungen. Wenn du helfen möchtest, dann bitte gib nicht impulsiv Geld. Unterstütze lokale und kleine Privat Initiativen von Deutschland o.a. Ländern aus, um zu helfen.
- Bitte gib keinen Kindern Geld. Weder in Kathmandu noch in den Bergen. Wie sollen sie sonst lernen, dass es ohne eine Arbeit zu tun kein Geld gibt. Unterstützung mit einem Essen, ein paar Rupien ist nicht nachhaltig und bringt nur temporär Hilfe. In den Dörfern unterwegs, wie stehen die Eltern da, wenn sie nach einem langen Tag vom Feld kommen und ihre Kinder mit Deinen Spenden mehr „verdient“ haben, als die Eltern? Die Reisesaison ist mir max. 6 Monate. Was geschieht in der restlichen Zeit?
- In Thamel – dem Tourst Bezirk – wirst du Strassenkinder immer mal wieder treffen. Sie sind organisiert und müssen den grössten Teil ihrer Einnahmen abgegeben. Die meisten von ihnen sind abhängig und schnüffeln Klebstoff. Eine interessante und authentische Doku über das Thema Strassenkinder in Kathmandu kannst du von Justin Peach in you Tube sehen. Kleine Wölfe – Strassenkinder in Kathmandu
- an den meisten Hotspots an denen sich Touristen aufhalten, sind Bettler nicht weit. Der grösste Teil sind Inder, die eigens zum Betteln mit Bussen nach Nepal gebracht werden und organisiert sind. Bitte unterstütze das nicht! Oft sind es Frauen mit Babys im Arm und es wird nach Milchpulver gefragt. Nie nach Geld. Selbst wenn du mit in den Laden gehst und kaufst fürs Baby was verlangt wird und du ein gutes Gefühl dabei hast, geben die Frauen das von Dir Gekaufte später in den Laden zurück und teilen sich den Ertrag mit dem Ladenbesitzer.
Bis auf wenige Ausnahmen, wie Alkoholiker oder Drogenabhängige ist ein Nepalese viel zu Stolz zum betteln. Normal ist, dass die jeweilige Community sich gegenseitig unterstützt und wenigstens etwas Reis weiter gegeben wird. Viele Nepalesen sind unglücklich mit der Situation der indischen Bettler, da sie annehmen, dass Ausländer denken es wären Nepalesen.
Etwas Geld geben könnt Ihr Menschen die nicht arbeiten können (auf Grund von Behinderungen) um zu verdienen, denn Sie haben es schwer in der nepalesischen Gesellschaft. Gebt gern Alten und Gebrechlichen Leuten, Behinderten, alten Frauen (oft in weiss gekleidete Witwen) und heiligen Männern (Sadhus) – diese Menschen werdet ihr allerdings nicht an den Hotspots sehen, sondern meist im alltäglichen Leben in Kathmandu.
Wir geben Euch gern Hinweise welche Privat Initiativen oder Hilfsorganisationen wir selbst kennen, vertrauen und die Unterstützung verdienen
- Hamro maya Nepal (da sind wir selbst Mitglied)
- Hand in Hand (eine kleine Gassenküche in Jorpathi geführt von einer Schweizerin und Nepali)
- Amitabha – Nepalhilfe ein Verein aus Dresden mit Hilfe für Behinderte & Schulpatenschaften
Insider Nepal Tipps aus dem Alltag – erlebe Kathmandu wie ein Local
Alltagsnah & Authentisch
Vergiss die Touristenpfade. In meinen persönlichen Nepal Tipps bekommst du echte Einblicke in das Leben. Kathmandu steckt voller kleiner Rituale, ist voller Magie und Spannung. Scheinbar chaotisch und doch so geordnet. Es wird dich unweigerlich überraschen.
- Religion ist alles und so starten die Nepalesen mit einem Besuch am lokalen Schrein oder Tempel in den Tag. Wenn du dich 5.30 bis etwa 7.00 in Richtung Altstadt bewegst, dann steckst du mitten drin, wenn der Tag erwacht. Eine Butterlampe oder Räucherstäbchen anzünden, ein Stuppa im murmelnden Gebet umrunden oder einfach nur innehalten.
- Gleich nach Familie und Religion ist an 3. Stelle der Tee – in Nepali Chiya genannt. Achtung meist wird er sehr süss getrunken. Am liebsten mag ich den Masala Tee (schwarzer Tee mit Gewürzen und Milch gekocht.). Setz dich fern ab der Touristenströme auf einen Platz gleich an den üblichen Teeküchen. Du wirst schnell ins Gespräch kommen und wer weiss was der Tag dann noch bringt?
- Streetfood – wenn der Abend beginnt strömen die Gerüche von Samosa, Papi Puri, Chakpate und gebratene Würstchen (sausages) durch die Gassen Kathmandus. Probier es.
- Wenn du am Tag hungrig wirst, dann nutz eine der typischen Kneipen. Dort gibt es meist Dal Bhaat oder Momo. Die kleinen local Kneipen findest du oft versteckt in der zweiten Reihe mit einem Vorhang der dich vor Blicken ins Innere schützt.
- Wo kaufen Einheimische ihre Gewürze und alltäglichen Dinge? Natürlich in den Gassen rund um den Indra chowk und Asan Tole. Hier bekommst du von Himalayan Salz, Nepali Gewürzen bis zur ersten Kücheneinrichtung nebst Fahrrad für die Kleinen alles zu kaufen.
- Auf dem Weg zum Indra Chowk und der Altstadt ( fussläufig von Thamel) geh einfach einmal in einen kleinen, oft versteckten Eingang. Du wirst erstaunt sein, denn die Fassaden erwecken von aussen den Eindruck niemand lebt mehr dort. Weit gefehlt, die Innenhöfe sind voller Leben. Du kannst hier stundenlang durch die Höfe, die alle miteinander verbunden sind, bummeln. Wenn du dich wirklich mal verläufst, wird dir gern geholfen.
- Karaoke und Clubs mit Live Musik findest du in Lazimpath – eine größere Straße ausserhalb Thamel. Die einheimische Jugend verbringt abends gern ihre Freizeit dort.
- Tee mit Aussicht? In Boudha steht der grösste Stupp ausserhalb Tibets. Die Gegend rund herum wird bewohnt von ehemaligen Tibetern, die vor langer Zeit geflüchtet sind. Mittlerweile leben viele Menschen der Sherpa und Tamang Volksgruppen dort. Hier gilt ebenso – komm am zeitigen Morgen oder kurz vor Sonnenuntergang. Dann sind die Tages Touristen verschwunden und du kannst den Buddhisten von einer der Dachterrassen herum zusehen, wie sie den Stuppa umrunden und dabei ihre Gebetsketten drehen und Mantra murmeln.
- In Patan und Bhaktapur, in Kathmandu eher vereinzelt, sieht man immer noch Frauen an öffentlichen Brunnen (Dhunge Dara genannt) Wäsche waschen. Die Wasserversorgung der Häuser ist in einigen Ecken sind noch nicht überall gegeben. Die Brunnen sind soziale Lebensbereiche in denen der letzte Tratsch der Nachbarschaft ausgetauscht wird oder man sich einfach nur über die Familie und den Tag unterhält. (social media im wahren Leben ) Setzt Dich dazu und lass es auf dich wirken. Frag aber wenn du Fotos machen möchtest. Meistens bekommst Du ein ja.
- Kirtipur und Thimi hat kaum einer auf dem Schirm. Es sind kleine urige Newari Städte nicht weit weg von Kathmandu. Dort begegnest du kaum Touristen und kannst in Ruhe das Leben und den Alltag beobachten. In Thimi bekommst du fantastische Töpferwaren zu guten Preisen. In Kirtipur hast du eine fantastischen Blick auf das Zentrum Kathmandu und Teile des Tales.
- Wenn die der ganze Trubel in Kathmandu dir zu viel wird, dann ist der „Garden of Dreams“ am Rande Thamels perfekt für eine kurze Auszeit.
Spass in Nepal wirst Du auf alle Fälle haben und ein Land erleben, was interessanter von der Kultur und reichhaltiger von der Natur nicht sein kann.
Schreib uns in die Kommentare oder als Nachricht, wenn Ihr Fragen habt. Oder aber was dich noch interessiert und hier noch nicht geschrieben steht.
Namaste mit ganzen Herzen für unser Nepal Bijay und Ines
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